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Fotografie damals

Erinnerung

Damals, als die professionelle Fotografie noch Fachfotografie, professionell Fotografierende noch Fachfotografin oder Fachfotograf und eine professionelle Kamera noch Fachkamera genannt wurden.
Mario Ciceri
Stacks Image 3733
Doppel-Planfilmkassette und Magazinschieber
eine der Doppel-Planfilmkassetten 4 x 5 inches für die Fachkamera und der Schieber zu einem der Wechselmagazine für Rollfilme 120 der Mittelformatkamera

bis zu etwa
90 Minuten
für eine einzelne
Fachaufnahme

bis zu etwa 90 Minuten
für eine einzelne Fachaufnahme

In meinem Atelier arbeitete ich zusammen mit bis zu 8 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern als Konzepter, Texter, Grafiker und speziell dazu auch als Fotograf.

Der Termin stand fest: Morgen sind die Architekturaufnahmen in einer Werkhalle zu erstellen für einen Prospekt. Sind alle für den Auftrag nötigen Planfilmkassetten schon mit Farb-Diapositivfilm geladen, oder ist dies noch zu tun? Zur professionellen Fotografie gehörten «damals» noch weitere Vorbereitungen: Sinar überprüfen (Fachkamera mit vertikal wie horizontal schwenkbaren Standarten und Balgen auf optischer Bank), deren Objektive mit Blendenmechanik und Zentralverschluss kontrollieren, Kamerastativ bereitstellen, Lampenpark (transportable Pilotlicht-Blitzanlage) mit rollbaren Lampenstativen und mehreren Lichtformern und Kabelrollen und Sicherungen zusammenstellen, Drahtauslöser testen, Neutralgraufilter, Weichzeichner, Vignetten, normierte Farb- und Grautafeln, usw. usw. und viele Kleinteile mehr – es war dazu eine sehr ausführliche Checklist abzuarbeiten.
Drahtauslöser zur Fachkamera
Drahtauslöser zur Fachkamera mit einer integrierten Feststellschraube für Aufnahmen, die eher mit längeren Verschlusszeiten erstellt wurden oder dafür, um während der Belichtung beide Hände für zusätzliche Arbeiten freihalten zu können.
Am Aufnahmeort selbst war es dann die erste Aufgabe festzustellen, wo der Kaffeeautomat stand! ;-) Anschliessend das abschliessende Gespräch mit der Kundin oder dem Kunden bezüglich Motiv, Licht, Perspektive (Standpunkt und Blickrichtung). Dann der Aufbau von Sinar, der Ausleuchtung (in der Regel war es Mischlicht mit grossem, durch Fensterfronten eintretendem Tageslichtanteil, der einem das fotografische Leben nicht gerade erleichterte), das «Einschiessen» mit Polaroid-Testaufnahmen, Ent- oder Verzerren nach Scheimpflugschem Prinzip, dazwischen immer wieder Optimierungen und Korrekturen auch am Motiv wie z.B. Werkhalle aufräumen, in einer Aufnahme störende Geräte und Sachen wegstellen, ungeeignete Kalender wie Bilder und Sprüche entfernen sowie schliesslich dann, in der Regel nach etwa 1 bis 1.5 Stunden Einrichtungszeit, die definitiven Aufnahmen als Farbdiapositive erstellen in jeweils mindestens doppelter Ausführung (Planfilme 4 x 5 inches, diese wurden bis vor dem Aufnahmetag zur Lagerung im Kühlschrank aufbewahrt und sollten für eine Aufnahmeserie wenn immer möglich solche mit derselben Emulsionsnummer sein).

In mindestens doppelter Ausführung darum, weil man 1 Aufnahme in die Entwicklung zum Fach-Fotolabor sandte und damit rechnete, dass ja auch mal in diesem Labor oder auf dem Postweg zu und von ihm etwas nicht so läuft, wie es hätte laufen sollen. Zur Not wäre dann nochmals mindestens 1 belichtetes Farbdiapositiv vorhanden gewesen. Zu beachten war auch, dass das Farbdiapositiv nicht am Montagmorgen im Fach-Fotolabor zur Entwicklung gelang, weil Geräte mit Chemie über das Wochenende abgeschaltet waren und ihren für die Entwicklungsprozesse erforderlichen Stand erst nach einer gewissen Zeit der Inbetriebnahme wieder optimal erreichten.

Ja, es war eine andere Fotografie damals – nicht besser, nicht schlechter – einfach anders. Darum dachte ich mir, ich schreibe mal, wie früher die Fachfotografie für meine Mitarbeiterinnen, Mitarbeiter und mich war.
zu: Fotografie damals
Wer nur jung blieb beim Älterwerden, muss mal stillgestanden sein. eigentlich.
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